Es mag den Glauben geben, dass ältere Menschen ein deutlich höheres Risiko als jüngere Personen haben, auf Betrüger reinzufallen, die im Internet ihr Unwesen treiben. Auf den ersten Blick mag das auch stimmen: Nur in den USA erleiden Rentner einen jährlichen Schaden von rund 3 Milliarden US Dollar. Doch die Zahl der Betrugsfälle ist nicht repräsentativ. Viele Opfer schämen sich, den Betrug zuzugeben, sodass von einer deutlich höheren Dunkelziffer ausgegangen werden muss.
So aber auch, wenn es um die Jungen geht. Denn zu glauben, junge Menschen würden niemals Opfer von Cyberkriminellen werden, mag ebenfalls nicht richtig sein. Wichtig ist, dass man sich mit den Betrugsmaschen auseinandersetzt und skeptisch bleibt. Vor allem dann, wenn fremde Personen mit einem Kontakt aufnehmen wollen.
Immer kritisch sein
Ist Oil Profit Betrug? Kann man mit einem bislang unbekannten Krypto Trading Bot wirklich reich werden – und das nur innerhalb einer Woche? Wird man am Ende tatsächlich das Erbe des bislang unbekannten Onkels aus den USA erhalten, wenn man dem zuständigen Bearbeiter 1.000 US Dollar überweist?
Vorweg ist zu sagen, dass man Fremden niemals das Vertrauen schenken darf. Vor allem auch dann nicht, wenn diese über das Internet Kontakt aufnehmen – etwa per E-Mail oder im Zuge einer Freundschaftsanfrage in einem sozialen Netzwerk. Jede Nachricht, die unerwartet auftaucht, muss zuerst einmal auf Betrug überprüft werden. Das heißt, wer im Internet unterwegs ist, sollte stets skeptisch sein und alles hinterfragen.
Vorsicht vor Links
Des Weiteren ist es ratsam, Links, die von unbekannten Personen übermittelt werden, nicht anzuklicken. Und stammt der Link von einem bekannten Unternehmen oder einem Freund, erscheint aber merkwürdig, dann ist es ebenfalls ratsam, a) nachzufragen oder b) die Mail bzw. Nachricht mit dem Link zu löschen. Denn Phishing Angriffe sind keine Seltenheit und können verheerende Schäden anrichten. Denn klickt man einen derartigen Link an, gelangen die Cyberkriminelle an sensible Daten – das können bestimmte Zugangsdaten sein oder auch Kreditkarteninformationen.
Neben sogenannten Phishing Mails bzw. Nachrichten gibt es auch immer wieder Cyberkriminelle, die Gewinnbenachrichtigungen versenden. Wer also auf einmal auf einen Lotteriegewinn hingewiesen wird, obwohl man nie gespielt hat, sollte hellhörig werden und die E-Mail sofort löschen.
E-Mails, in denen der Nutzer aufgefordert wird, persönliche Daten zu bestätigen, sind sofort zu löschen. Am Ende wird kein Unternehmen den Nutzer per E-Mail auffordern, irgendwelche Daten anzugeben – und schon gar nicht in Verbindung mit einem Link, der dafür extra angeklickt werden muss.
Niemals Geld überweisen
Man könnte meinen, einem Fremden wird kein Geld überwiesen werden – aber es gibt dennoch viele gutgläubige Nutzer, die sich dann doch irgendwie überreden bzw. überzeugen lassen. Besonders erfolgreich waren die Cyberkriminellen im Zuge der sogenannten Online Dating-Betrugsmasche, die Nutzer in allen Altersklassen erwischt hat. Nur in den USA entstand im Zuge dieser Betrugswelle ein Schaden von 362 Millionen US Dollar.
Ganz egal, wie traurig die Geschichte des im Internet kennengelernten Users auch sein mag: Man überweist kein Geld an einem Fremden – man wird nämlich keinen Cent zurückbekommen; das Geld, das hier transferiert wird, ist zu 100 Prozent verloren.
Der Telefonanruf vom Neffen in der Not
Aber Kriminelle versuchen nicht nur per E-Mail, über soziale Netzwerke oder Online Dating-Seiten neue Opfer zu finden, sondern rufen auch gerne einmal an. So geben sie sich als Enkel oder Neffe aus, der Geld benötigt, weil im Urlaub das Portemonnaie gestohlen wurde; es gibt aber auch Anrufe, die davon handeln, dass man an Lotterien teilnehmen soll und schon hat man ein kostenpflichtiges Abo abgeschlossen, das am Ende nicht den gewünschten Erfolg bringt, sondern den Verlust. Stellt man im Zuge des Telefonats fest, hier soll man über den Tisch gezogen werden, dann ist es wichtig, seine guten Manieren zu vergessen und einfach aufzulegen.
Wichtig ist, darüber zu reden und Aufklärungsarbeit zu leisten. Junge sollten ihre Großeltern aufklären, dass es im Internet Betrüger gibt. Aber man sollte auch selbst vorsichtig sein und gegebenenfalls Freunde warnen, wenn man eine neue Betrugsmasche entdeckt hat bzw. selbst angegriffen wurde.