Auf der Suche nach einem neuen Smartphone wird man schnell auf den Begriff „Android“ stoßen. Doch warum ist das so und welche Vor- und Nachteile hat das System? Außerdem stellt sich die Frage, welche Konkurrenz das OS hat. Um ein wenig Licht ins Dunkel zu bringen, sind die wichtigsten Informationen in den nachstehenden Absätzen untergebracht.

Allgemeines zu Android

Android ist eine Software für mobile Geräte wie Smartphones, Tablets und Smartwatches. Entwickelt wird das OS von der Open Handset Alliance, die wiederum durch Google entstanden ist. Das Betriebssystem gehört somit dem Suchmaschinenriesen. Das Besondere an ihr ist, dass es sich um eine freie Software handelt. Das heißt, jeder kann den Quellcode nutzen und damit arbeiten. Die Basis des Systems ist der Linux-Kernel, auch diverse Eigenschaften zu Embeddes-Linux-Distributionen sind vorhanden.

2008 kam die erste Version von Android auf den Markt, 2019 ist man bei Version 10 angelangt. Ein Vergleich der aktuellen Ausgaben ist immer wieder interessant und zeigt, wie sich das OS mit der Zeit entwickelt hat.

So entstand das mobile Betriebssystem

Um es gleich vorwegzunehmen: Google hat Android nicht erfunden oder neu aufgebaut. Stattdessen handelte es sich anfänglich um ein gleichnamiges Unternehmen, das von Andy Rubin Ende 2003 gegründet wurde. Die Firma entwickelte Software für Mobiltelefone, viel mehr war nicht bekannt. Man weiß nur noch, dass das Betriebssystem ursprünglich ausschließlich für Digitalkameras gedacht war. Außerdem handelte es sich um keine Neuentwicklung, sondern man hat Komponenten – die Open-Source waren und bereits bestanden haben – neu zusammengestellt.

Mitte 2005 entschied sich Google das Unternehmen zu kaufen. Am 5. November 2007 erfolgte der nächste Meilenstein, genauer gesagt gab der Suchmaschinenriese offiziell bekannt, dass man zusammen mit 33 Mitgliedern der Open Handset Alliance Android als Betriebssystem für Mobiltelefone weiterentwickeln wird. Die Früchte der Arbeit kamen am 22. Oktober 2008 zum Vorschein, an diesem Tag war nämlich das erste Android-Gerät in Form des HTC Dream (auch als T-Mobile G1 bekannt) erhältlich. Mittlerweile ist die Auswahl an Modellen auf ein undurchschaubares Niveau angewachsen, Fluch und Segen zugleich.

Die Vor- und Nachteile

Fast alles im Leben hat Vor- und Nachteile, so auch Android. In die erste Kategorie fällt zum Beispiel, dass man es mit einer sehr ausgereiften Software zu tun hat. Das liegt nicht nur am langjährigen Bestand, sondern auch an der fehlenden Konkurrenz. Bis auf Apple (nutzt ein eigenes Betriebssystem namens iOS) gibt es keine ernsthaften Mitstreiter, sodass auf der absoluten Mehrheit aller Smartphones Android installiert ist. Ende 2018 betrug der Marktanteil rund 85 Prozent. Ein weiterer Vorteil ist die Personalisierbarkeit. Google gibt dem Nutzer sehr viel Freiheit an die Hand, sodass zum Beispiel die Icons oder das Hintergrundbild mit nur wenigen Klicks geändert werden können. Außerdem ist es kein Problem Apps außerhalb des Play Stores – in Form von APK-Dateien – zu installieren. Nicht zu vergessen: Die Geräteauswahl mit Android ist riesig, sodass der Einstieg vergleichsweise günstig ausfällt. Das offene OS lässt unterm Strich viele Möglichkeiten zu.

Die Offenheit ist allerdings auch gleichzeitig ein Nachteil, denn Kriminelle können diese ausnutzen. Zum Beispiel kann Malware in APK-Dateien versteckt sein. Aufgrund der weltweiten Verbreitung ist es außerdem so, dass unter Android Sicherheitslücken schnell bedrohlich werden können. Um den starken Einfluss von Google und um längere Wartezeiten bei Updates (sofern es sich nicht um reines Android handelt) kommt man ebenfalls nicht herum.

Der ständige Vergleich mit Apples iOS

Der Markt der mobilen Betriebssysteme kennt zwei Namen, Android und iOS. Andere Systeme – wie Windows Phone oder Firefox OS – haben es zwar versucht, sind jedoch an der Macht von Google und Apple gescheitert. Technikfans werden außerdem wissen, dass jede neue Version des Google-OS mit iOS verglichen wird. Verständlich, jedoch gibt es dafür keinen Grund. Beide haben ihre Stärken und Schwächen, sodass am Ende der Nutzer entscheiden muss.

Einen Hauptunterschied gibt es aber, iOS ist ein geschlossenes System. Man hat weniger Möglichkeiten und kann beispielsweise nicht einfach so Apps aus dem Internet installieren. Ein typisches Merkmal vom Apple-OS ist auch, dass es keine App-Übersicht gibt. Zwar bieten heute auch manche Android-Smartphones diese Option, doch bei iOS war es von Anfang an schon so.

Über die Jahre ist außerdem aufgefallen, dass die Systeme immer ähnlicher wurden. Sie haben zwar beide noch ihre eigene Designsprache, doch bei den Funktionen gibt es keine großen Unterschiede mehr. Beispiel: iOS 13 und Android 10 werden via Gestensteuerung bedient und beide Tastaturen bieten Swype (über die Buchstaben wischen) an.

Unterm Strich liegt es am Nutzer, für welches OS er sich entscheidet. Android ist offener und günstiger, iOS kostet mehr, ist jedoch geschlossen und sicherer.

Warum gleiche Android-Versionen auf Smartphones nicht immer identisch aussehen

Nimmt man ein Google Pixel und ein Samsung Galaxy her, dann findet man zwei verschiedene Oberflächen vor. Unter der Haube werkelt zwar die gleiche Android-Version, doch die Optik ist deutlich anders. Das liegt daran, weil fast jeder Hersteller seine eigene Benutzeroberfläche verwendet, um sich von der Konkurrenz abzuheben. Wer pures Android haben möchte, der muss zu einem Google-Smartphone greifen. Früher war es die Nexus-Reihe, heute sind es die Pixel-Geräte.

Für manche ist dieser Punkt entscheidend, denn Änderungen an der Oberfläche wirken sich immer ein wenig auf die Performance aus. Heute ist es zwar nicht mehr ganz so extrem wie früher, doch trotzdem steckt nur in puren Android-Geräten die volle Leistung. Und dann ist da auch noch die Sache mit den Updates. Während Pixel-Smartphones direkt von Google beliefert werden, sind bei Samsung, Huawei, Sony und Co. die Hersteller dafür verantwortlich. Das dauert in der Regel, da die Oberfläche zuerst angepasst werden muss. Ein Aspekt, der vor dem Kauf zumindest bedacht werden sollte.

Die Zukunft von Android

Die Zukunft von Android sieht rosig aus. Ende September 2019 erschien Android 10 mit einem Dark Mode, 2020 wird Android 11 folgen. Außerdem gibt es derzeit weit und breit keine Konkurrenz, die den Erfolg des Betriebssystems aufhalten könnte. Man wird das Google-OS also auch in Zukunft auf fast allen Smartphones finden, bleibt nur die Frage, welche neuen Funktionen sich der Suchmaschinenriese einfallen lässt. Sicher ist auch, dass es seit Android 10 keine Süßigkeiten mehr im Namen gibt. Eine Tradition, die Google aufgegeben hat.

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